Am 15. Oktober trafen in Göttingen die Damen der SG Göttingen/Marburg/Kassel auf ihre Gäste der SG Köln B/Bonn und läuteten ihre Hinrunde der 2. Damenliga West ein. Die favorisierten Gäste konnten dieses Spiel mit einem Endstand von 7:16 wie erwartet für sich entscheiden, aber insbesondere die zweite Halbzeit war spannend wie der Freitagabend-Krimi.
Das Gästeteam war wegen Krankheitsausfällen geschwächt, sodass sich die Captains darauf einigten, mit je 10 statt 12 Damen pro Team zu spielen. Bereits nach 35 Sekunden gingen die Gäste mit zwei Toren in Führung und konsolidierten ihre Position im Laufe der ersten Halbzeit. Somit zogen wir mit 10:3 Toren für die SG Köln B/Bonn in die Pause.
Trainerin Rose erinnerte an das Zauberwort „Kommunikation“ und rief die kurz zuvor wiederholten Spielzüge in Erinnerung. Dass wir uns trotz vieler Gegentore als Mannschaft gefunden haben und das Zusammenspiel sich wahnsinnig verbesserte, hatten wir alle erkannt und wollten genau hier anschließen. Für die Neulinge, zu denen auch ich zähle, gab es noch ein paar Hinweise und Tipps.
Zwar war klar gewesen, dass das Damenteam aus Köln und Bonn stärker sein würde als wir, aber trotzdem hatte ich mir den Spielverlauf nicht so vorgestellt. Die Mädels aus Köln/Bonn durften uns doch nicht einfach so überrollen! Und dieser Gedanke schoss wohl auch meinen Mitspielerinnen durch den Kopf. Den Elan und die Motivation konnte man uns von den Augen ablesen. Unbeeindruckt gaben wir also unser Bestes und kämpften um jeden Ball, jeden Spielzug, jede Torchance mit 100% Einsatz. Fokussiert auf ein gutes Zusammenspiel und mit der leisen Hoffnung auf das eine oder andere Tor für uns, entwickelte sich das Team so sehr, dass es so schien, als sei in der zweiten Halbzeit eine andere Mannschaft angetreten. Dies spiegelte sich auch in den Punkten wieder, denn wir kassierten weniger Gegentore als in der ersten Spielzeit und erzielten sogar noch weitere vier Tore bei den Gegnerinnen. Der Punktestand war uns aber kaum bewusst, es ging uns vielmehr um das Spielen selbst. Die zweite Halbzeit war also wesentlich bewegter, spannender und spieltechnisch schlichtweg schöner. Die gesamte Partie war übrigens sehr fair, es gab keine größeren Verstöße oder Fouls. Am Ende strahlten wir mit den Siegerinnen um die Wette, denn wir haben ehrgeizig und fair gekämpft, unser Zusammenspiel wahnsinnig verbessert und gezeigt, dass wir auch schöne Spielzüge im Repertoire haben.
Für mich als Neuling steht nach dem Spiel fest: Lacrosse ist schnell. Wahnsinnig schnell. Ich glaube, die Gerüchte, es sei die schnellste Ballsportart der Welt, sind wahr. Aber es ist nicht nur super anstrengend, sondern es ist vor allem ein anspruchsvoller Teamsport. Und mit diesem Team macht es einfach Bock – mehr davon, bitte!
(Tore/Assists): Garcia, Bussler (2/0), Beyer (1/0), Ackermann, Heidrich, Kaiser, Weiler (3/0), Groß, Santagati (1/0), Roether, Schmidtmann, Carle, Bähr, Mandel